Erkenntnis
Hungrig aß ich Äpfel
Vom Baum im Garten eben
Vor diesem schönen Apfelbaum
Wurd ich zum erlesenen Verbrecher
Vom Verächter zum Vertilger
Trage nun
Eine neue Last
______________________________________________________________________________
Niemals kommt man an
Schon wieder ist ein Tag vorbei
Und neigt sich rasch dem Ende zu
Da sitz ich hier und schweige sanft
Genieße endlich Ruh’
Von drinnen nach draußen, hinein, hinaus
Führten mich Launen und Pflichten
Applaus, Applaus, ein Tag ist verbracht
Und mündet in kleinen Gedichten
So geht es mitnichten, auf und ab
Fesselnd, befreiend im Bann
Erkenne sogleich, der Weg ist das Ziel
Denn niemals kommt man an
______________________________________________________________________________
In Bewegung
Ziele verfolgen, heißt Wege zu gehen
Solche, die man nicht kennt
Solche, die nicht vorhersehbar sind
Ziele verfolgen, heißt lang zu bestehen
Wieder und wieder umzudenken
Wieder und wieder neu zu beginnen
Ziele verfolgen, heißt ständig zu wachsen
Bewusst zu sein beim Suchen
Bewusst zu sein beim Finden
Ziele verfolgen, ein Versuch zu verstehen
Was sich immer verändert
Was sich immer bewegt
Ziele erreichen, heißt niemals zu stehen
Niemals angekommen zu sein
Und immer unterwegs
Immer in Bewegung, bedacht, die Welt zu verstehen
Ein Schöpfer des Lebens ergründet bloß
Suchend zu bleiben und ewig zu gehen
______________________________________________________________________________
Spät
Ein zart gestrichener Abend
Ein bisschen Liebe und Hingabe
Licht gestalteter Freiraum
Vorfreudenphänomene
Trampolinsprünge der Fragen
Wo kommen wir, wieso, woher?
Licht gestaltete Raumzeit
Denkgesprächsunversehrt
Träume von Äpfeln, verliebt bin ich auch
Ein zart gestrichener Abend
______________________________________________________________________________
Der traurige Philosoph
Noch ahnt ein Philosoph und gibt sich keine Blöße
Er schreibt und schreibt, notiert, notiert
Sein Denken völlig inspiriert
Er denkt und denkt und schreibt und schreibt
Sein Großhirn hat sich aufgeheizt
Wortgewaltig fasst er Mut
Erlesen sein Gedankengut
vollkommen die Gedankenflut
Was er durchschaut, es ruht
Geordnet nun, doch unverkannt
Notiert in Schrift, dies Jahre lang
Für Immer, wär ihm lieb, doch schnieft
Da ihn doch niemals jemand liest
______________________________________________________________________________
Schandgedicht
Nur
Ein Wort
Da waren’s zwei.
Da waren es drei.
und sofort
Ende.