Erkenntnis

Hungrig aß ich Äpfel

Vom Baum im Garten eben

Vor diesem schönen Apfelbaum

Wurd ich zum erlesenen Verbrecher

Vom Verächter zum Vertilger

Trage nun

Eine neue Last

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Niemals kommt man an

Schon wieder ist ein Tag vorbei

Und neigt sich rasch dem Ende zu

Da sitz ich hier und schweige sanft

Genieße endlich Ruh’

Von drinnen nach draußen, hinein, hinaus

Führten mich Launen und Pflichten

Applaus, Applaus, ein Tag ist verbracht

Und mündet in kleinen Gedichten

So geht es mitnichten, auf und ab

Fesselnd, befreiend im Bann

Erkenne sogleich, der Weg ist das Ziel

Denn niemals kommt man an

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In Bewegung

Ziele verfolgen, heißt Wege zu gehen

Solche, die man nicht kennt

Solche, die nicht vorhersehbar sind

Ziele verfolgen, heißt lang zu bestehen

Wieder und wieder umzudenken

Wieder und wieder neu zu beginnen

Ziele verfolgen, heißt ständig zu wachsen

Bewusst zu sein beim Suchen

Bewusst zu sein beim Finden

Ziele verfolgen, ein Versuch zu verstehen

Was sich immer verändert

Was sich immer bewegt

Ziele erreichen, heißt niemals zu stehen

Niemals angekommen zu sein

Und immer unterwegs

Immer in Bewegung, bedacht, die Welt zu verstehen

Ein Schöpfer des Lebens ergründet bloß

Suchend zu bleiben und ewig zu gehen

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Spät

Ein zart gestrichener Abend

Ein bisschen Liebe und Hingabe

Licht gestalteter Freiraum

Vorfreudenphänomene

Trampolinsprünge der Fragen

Wo kommen wir, wieso, woher?

Licht gestaltete Raumzeit

Denkgesprächsunversehrt

Träume von Äpfeln, verliebt bin ich auch

Ein zart gestrichener Abend

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Der traurige Philosoph

Noch ahnt ein Philosoph und gibt sich keine Blöße

Er schreibt und schreibt, notiert, notiert

Sein Denken völlig inspiriert

Er denkt und denkt und schreibt und schreibt

Sein Großhirn hat sich aufgeheizt

Wortgewaltig fasst er Mut

Erlesen sein Gedankengut

vollkommen die Gedankenflut

Was er durchschaut, es ruht

Geordnet nun, doch unverkannt

Notiert in Schrift, dies Jahre lang

Für Immer, wär ihm lieb, doch schnieft

Da ihn doch niemals jemand liest

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Schandgedicht

Nur

Ein Wort

Da waren’s zwei.

Da waren es drei.

und sofort

Ende.